Seit über drei Jahren dokumentiert Helmut Höge in seinem Blog "Hier spricht der Aushilfshausmeister" die Ergebnisse seiner nunmehr seit 20 Jahren betriebenen stadtsoziolgischen Untersuchung, der Pollerforschung.
20 Jahre Expeditionen in den Alltag: Architekten, die in Berlin für Poller arbeiten, in Amsterdam aber zur selben Zeit ein Entpollerungsprogramm fahren. Couragierte Einzelsubjekte, die Poller nächtens entfernen und in den Landwehrkanal werfen, »drop sculptures« versus Vandalismus...
Wer etwa denkt, Poller seien klassifikatorisch schlichter als etwa Insekten, wird hier eines Besseren belehrt. Zwar gibt es den "Wellmann-Standardpoller" etwa so häufig wie Tauben in den Städten, aber die „Kreuzberger Penisse“, wie sie auch genannt werden, sind bei näherem Hinsehen doch nur banaler Alltag.
Höge hat näher hingesehen und allein in Berlin 600 verschiedene Typen ausgemacht. Speedbreaker, Pilonen, Blumenkübel und selbstgebastelte Hausmeisterpoller nicht zu vergessen.
Seine jahrzehntelangen Forschungen liegen nun gesammelt zur gefälligen Kenntnisnahme durch ein Publikum vor, das nach der Lektüre nie wieder so naiv vor einen Poller rennen wird wie zuvor.
Helmut Höge ist Journalist und Schriftsteller, bekannt als Redakteur der taz. Er lebt in Berlin.
Beginn 19:30, Eintritt 3 - 5 Euro